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Last update 12.11.2010 © Frank Bauer 2010 |
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Die Nacht war stürmisch und regnerisch. Das ist an der Westküste, insbesondere der Südinsel, nichts allzu ungewöhnliches. Wir befinden uns hier auf dem 41. Breitengrad und damit in der Region der “Roaring Fourties”, der Westwinddrift. Die Winde drehen sich ganzjährig westwärts um die Erde und stossen dabei, sonst ungebremst, nur 3 mal auf kleinere Landmassen, Patagonien, Tasmanien und Neuseeland eben. Sie sorgen für das dauerhaft unbeständige Wetter hier und machen die Westküste zu einem der regenreichsten Gebiete der Erde. Sie sorgen aber auch, dank milder Luftmassen, dafür, das Regenwald mit subtropischen Gewächsen und Gletscher gleich nebeneinander bestehen können. Am Beispiel des Franz-Josef Gletschers werden wir das heute Nachmittag hautnah erfahren dürfen. Nach dem Frühstück fahren wir gegen 9.00 Uhr weiter Richtung Süden. Links die schneebedeckten Southern Alps, rechts die flache Küstenlandschaft und dazwischen Regenwald mit Palmen und Farnen, vielfältiger geht`s kaum. Nach spektakulärer kurvenreicher Fahrt und einigen Fotostops im Paparoa National Park erreichen wir nahe Punakaiki die Pancake Rocks and Blowholes. Im Nieselregen besichtigen wir die durch Erosion entstandenen Felsformationen, die -mit etwas Phantasie und gutem Willen- wie aufeinander getürmte Pfannkuchen erscheinen. Über Hokitika kommen wir zu Mittag nach Ross, einem ehemaligen Goldgräberstädtchen. In Roddy Nugget Café & Bar serviert man uns in rustikaler Atmosphäre üppige und preisgünstige Portionen Truckerkost. Das Wetter hat sich wieder gebessert, je weiter wir nun nach Süden vorangekommen sind. Es ist zumindest nicht mehr eintönig grau und nass, sondern heiter bis wolkig. Gegen 16.00 Uhr haben wir unser heutiges Tagesziel erreicht, den Franz-Josef Gletscher. Wir laden unsere Sachen kurz im Holiday Park Franz-Josef ab und fahren gleich weiter zum Gletscher. Eine kleine Wanderung führt an einem Aussichtspunkt vorbei durch ein weites Flussbett zur Gletscherzunge. Bedingt durch den enormen Druck der Schneemassen von oben sowie durch die milden Temperaturen unten gehört der Franz-Josef zu den am schnellsten fliessenden Gletschern der Erde. Seine Fliessgeschwindigkeit beträgt etwa einen halben Meter pro Tag. Deshalb ist hier am Rand immer mit Eisabbrüchen zu rechnen und es gilt den Warnhinweisen folge zu leisten. In unserer Nähe erklimmt eine Gruppe österreichischer Bergwanderer unter Anleitung eines Bergführers das Eis. Ein deutscher Entdecker hat den Gletscher nach Franz-Josef I., Kaiser von Österreich benannt. Es mögen etwa 2 Kilometer zurück zum Parkplatz sein. Hier, noch in Sichtweite des Gletschers fühlt sich der Kea Papagei bereits heimisch und lässt sich zur Fütterung gerne auf den Autodächern nieder. Peter war während unserer kleinen Gletschertour im Ort Franz-Josef einkaufen. Zurück im Holiday Park bereiten wir das Abendessen zu, als Vorspeise hat sich Peter heute Quiche Lorraine einfallen lassen. Einige der Küchennutzer scheinen nicht schlecht zu staunen, was wir so alles herzaubern. Die Sonne hat sich den Abendhimmel weitgehend erkämpft. Das grandiose Bergpanorama vor Augen verbringen wir den Rest des Tages auf dem Holiday Park.
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